Raising Powerful Questions and exchanging Insightful Knowledge
Am 1. und 2. Juni wurde bereits zum dritten Mal die Cross Innovation Academy von Monty Metzger (Ahead of Time) und Prof. Dr. Charles Savage (KEE International) veranstaltet. Unter dem Motto „Mobile Media Madness“ traf sich heute ein exklusiver Kreis (max. 50 Teilnehmer auf persönlicher Einladung) im Deutsche Post Tower in Bonn. Die Veranstaltung startete mit Vorträgen der Gastgeber; „The Importance of raising the Right Questions“ von Charles und „Mobile Media Madness“ von Monty. Und so ging es mit der Frage „Your most powerful question for this event?“ und dem Motto „There is a difference between knowing the path and walking the path“ (The Matrix – Morpheus) los.
Anschließend referierte Jerome Nadel (EVP – Marketing & User Experience, Sagem Wireless) in seinem Vortrag „From lean back to jump in, the new model for mobile interaction“ über die Bedeutung von Innovationen und wie man diese initiiert, aber auch mit einander kombiniert, um neue Innovationen hervorzurufen. Anknüpfend an den Vortrag haben wir an den 4er-Tischen diskutiert, was wir von der Präsentation mitgenommen haben. Zusammen mit Carsten Frien (madvertise), Sebastian Soethe (VZnet) und Florian Fischer (Deutsche Post DHL) hatten wir dabei über die Einbindung der Nutzer im Innovationsprozess gesprochen.
In seinem Vortrag „App Store Ranking – The new SEO / SEM for Mobile?“ sprach Carsten Frien (CEO, madvertise) darüber was man tun kann, so dass das eigene App es in der Top25-Liste nachhaltig schafft. Er hat dabei deren Produkt madvertise App Katappult für den Apple App Store vorgestellt. Interessant zu hören war, dass der Apple Algorithmus für die Toplisten vor allem von der Anzahl der Downloads (innerhalb eines Zeitfensters von 24 Stunden) abzielt. Und da 96% der iPhone Besitzer min. ein Mal die Woche in den Top25-Listen surfen, ist anzunehmen, dass man in der Top-Liste für eine Weile bleibt, wenn man es dort ein Mal rein geschafft hat.
Anschließend erläuterte Dr. Florian Resatsch (CEO, friendticker) mit „Loyalty 2.0 – Mobile Kundenbindungsprogramme“ die Möglichkeiten von mobilen Geräten bei der Kundenbindung anhand des Beispiels von friendticker.com. Ein Tipp von ihn an die (Jung)Unternehmer im Publikum war auch, die aktuellen Modewörter „Mobile real-time location-based social“ in die Produktbeschreibung aufzunehmen, um momentan die maximale Aufmerksamkeit zu bekommen. Die abschließende Frage von Florian „How much social can you take?“ habe ich zusammen mit Dr. Felix Graf (teleclub), Kai Lorenz (BT Global Services) und Holger Weiss (CC Ventures) diskutiert, und zwar in Hinblick auf welche Folgen es mit sich zieht, wenn man bestimmte Social Networks nutzt, aber auch wenn man sich diesen Trend widersetzen versucht.
Diskussion über persönliche Daten im Internet
In der darauffolgenden Diskussion in großer Runde wurde vor allem hervorgehoben, dass es vielen Menschen nicht bewusst ist, wie viele persönliche Daten über sie gesammelt werden. Und zwar nicht nur das was man selber ins Internet stellt, sondern auch alles was im Hintergrund an verschiedenen Stellen mitgespeichert wird; wer sind meine Freunde auf Facebook, wonach Suche ich in google, in welchen politischen Gruppe bei MeinVZ bin ich beigetreten, welche Produkte kaufe ich bei amazon und verkaufe bei ebay, zu welchen Geschäften habe ich bei qype eine Rezession geschrieben, u.v.m. Aus diversen Untersuchen ist zu entnehmen, dass insbesondere Kinder und Jungendliche diese Art der Datensammlung nicht bewusst ist und wenn doch, dann scheint sie es zu nicht kümmern. Somit stellt sich die Frage, ob sie ihre Einstellung zu diesem Thema ändern, wenn sie älter werden, oder ob sich die kommende Generation der heutigen Fragen des Datenschutzes nicht (mehr) stellen wird.
In der Mittagspause hatte ich das Vergnügen u.a. mit Nancy Birkhoelzer (FJORD), Heike Scholz (mobile zeitgeist) und Tim von Törne (tvt venture construction) zu unterhalten, bevor es am Nachmittag mit dem Vortrag „The mobile ecosystem is in a time of change“ von Ajit Jaokar (CEO, futuretext) weiter ging. Er sprach über die bisherigen wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen in der Internetindustrie und zeigte anschließend das Potenzial von offenen Systemen wie Android und Chorme OS auf, um die Frage zu beantworten, ob wir von Mobile Web 2.0 oder eigentlich Web Mobile 2.0 sprechen.
Mark Schoenfeld (M2M Competence Center Deutsche Telekom) mit „M2M – challenges and innovative use cases“ sprach über das „Machine to Machine“-Ökosystem mit zahlreichen Ideen, in welchen Situationen unseres Alltags, Maschinen mit einander kommunizieren könnten. Der Vortrag war zum einen faszinierend, aber zugleich auch ein wenig beängstigend, wenn man bedenkt, wie viel ohne unser Zutun um uns herum ablaufen könnte.
Marco Hauprich (Director Neue Technologen, Deutsche Post) erläuterte in seinem Vortrag „Die Postfiliale in der Hose – Mobile Services für Privatkunden“ die Herausforderungen der Post, die sich aus dem Rückgang der physischen Sendungen ergeben, und wie sich die Post mit einer Multichannel-Strategie positionieren möchte. Dabei geht es um die verstärkte Einbindung von Neuen Medien im Produktportfolio; iPhone App „Handyporto“ (Briefmarke per Handy kaufen), iPhone App „Post mobil“ (Filialensuche) und iPad App „Schreibcenter“ (personalisierte Postkarte verschicken).
Dann ging es weiter mit einem Vortrag von Dr. Frank Prengel (Technical Evangelist Mobile, Microsoft) über „A New Kind of Smartphone“, der im Detail das Windows Phone 7 präsentierte und über die Idee, die Nutzung von app-centric zu user-centric umzustellen, sprach. Anschließend konnten wir den Prototyp des Windows Phone 7 bewundern – durchaus ein anderes Konzept, als das beim iPhone von Apple. Bin gespannt, wie teuer das für Ende 2010 angekündigte Windows Phone 7 ohne Handyvertrag kosten wird.
Work-Life-Balance in unserer Zeit
Zum Abschluss hielt Olof Schybergson (CEO, FJORD) zunächst eine Keynote zu „From mobile to mobility“ und ging auf zwei heutige Problemfelder ein. Zum einen herrscht eine Krise in der Gesellschaft, die die Menschen immer weniger Freizeit haben, was dazu führt, dass die psychische Belastung kontinuierlich steigt. Zum anderen steigt die Komplexität in Unternehmen, was sich hinsichtlich Produktivität und Motivation der Mitarbeiter konterproduktiv auswirkt. Zudem zeigen Studien, dass die glücklichsten und ältesten Menschen leben in kleineren Gemeinschaften ohne viel Komplexität leben, quasi im Dorf 🙂
Am Abend fand noch ein Empfang im Hotel Kameha Grand statt, an dem ich jedoch aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnte – genauso wenig wie am 2ten Veranstaltungstag, aber es war schön interessante Personen kennenzulernen, spannende Vorträge zu hören und an inspirierenden Diskussionen teilzunehmen.