Gesellschaftliche Rahmenbedingungen institutionalisierter Bildung und Erziehung im Nationalstaat
Dieses Wochenende stand für rund 20 Studierenden und mich im Zeichen des Präsenzseminar „Bildung und Gesellschaft“ (Modul 1B) mit Dr. Rainer Jansen (Lehrgebiet Interkulturelle Erziehungswissenschaft, FernUniversität in Hagen). Nach einer kurzen Einführung von Herrn Jansen gab es eine Vorstellungsrunde untereinander, in der jeder auch seine Erwartungen an das Seminar äußern dürften. Auch wenn einige sich eine Klausurvorbereitung wünschten, ging es im Seminar weniger um die Studienbriefe, sondern um „den Blick für’s Ganze“ – worum geht’s eigentlich im Modul 1B?
Im ersten Themenblock ‚Allgemeine Einführung – was ist Erziehungswissenschaft?‘ haben wir zunächst in kleinen Diskussionsrunden den Begriff ‚Erziehungswissenschaft‘ erörtert und anschließend in großer Runde den Unterschied zu den Begriffen ‚Pädagogik‘ und ‚Bildungswissenschaft‘ ausgearbeitet. Der zweite Themenblock ‚Die globale Schule‘ beschäftigte sich dagegen mit der ‚Schule‘ als das Zentrum des gesellschaftlichen Selbstverständnisses, in die junge und somit leicht sozialisierbare Menschen „gezwungen“ werden. Im geschichtlichen Überblick (der letzten 200 Jahren) stand vor allem der Kampf um die Vorgaben für die Inhalte und Struktur der Schulen zwischen der Kirche und dem Staat im Fokus. Interessant war zudem dass die moderne ‚Schulzeit‘ in 1763 in Preußen begann und zwar aus dem einfachen Grund, aus der Armut raus zu kommen bzw. um die Entwicklung durch Bildung der Masse voranzutreiben.
Zweiter Tag mit dem Thema interkulturelle Bildung
Am zweiten Tag ging es mit der Frage ‚was heißt interkulturelle Bildung?‘ weitet. Dabei wurde der Begriff der ‚Migration‘ erörtert sowie dessen bildungspolitischen Auswirkungen einerseits und das zugrundeliegende politisch-ökonomisches Kalkül eines Staates diskutiert. Anschließend sprach Herr Jansen über das Verhältnis von Schule und Gesellschaft am Beispiel von Schulbüchern als ein Spiegelbild des gesellschaftlichen Diskurses. Zum Schluss gab es noch dem Themenblock ‚Des Kaisers neue Kleider‘ in dem einige Untersuchungsergebnisse von John Philippe Rushton im Kontext der von Thilo Sarrazin ausgelösten Diskussion genauer analysiert wurden.
Das ganze Seminar hatte Herr Jansen sehr anschaulich, lebendig und unterhaltsam gestaltet, was durchaus Mut und Vorfreude auf die Prüfung brachte. Aber der gute Austausch mit anderen Studierenden war auch an sich viel wert und es hat mich gefreut, z.B. auch einige Bekannte wieder zu treffen, wie z.B. Annette Lapinski (stellv. Vorsitzende des Studierendenparlaments der FernUni Hagen) und Thomas Bergen.
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