Ich hatte das Glück an der Erasmus Staff Week in der Zeit vom 23. bis zum 27.05.2016 bei unserem Kooperationspartner Universidade Aberta (UAb) in Lissabon teilnehmen zu dürfen. Im Folgenden mein Kurzbericht zu meinem Aufenthalt in Portugal.
Vorbereitung auf den Erasmus Austausch
Die Universidade Aberta ist zwar hinsichtlich des Lehrspektrums und der Studierendenzahl kleiner als die FernUniversität in Hagen, dennoch in Bezug auf das vorwiegend virtuelle Lehr- und Lernangebot sowie die dezentrale Präsenzbetreuung unserer Universität durchaus ähnlich und damit für eine nähere Betrachtung höchst interessant. Die Entscheidung für die Universidade Aberta fiel dennoch nicht leicht, denn beispielweise fehlte mir neben den Kenntnissen in der portugiesischen Sprache, auch die sehr große Auswahl an Universitäten im europäischen Raum.
Mein Tipp: Auch wenn die persönliche Motivation groß ist, taucht bei den Vorbereitungen hin und wieder die eine oder andere Frage oder Unsicherheit auf. Deshalb nicht nur das allgemeine Informationsangebot der FernUniversität in Hagen in Anspruch nehmen, sondern unbedingt alle Fragenzeichen mit den für den Erasmus-Austausch zuständigen Kolleginnen klären – die Entscheidung habe ich zwar am Ende selber getroffen, aber schon kleinste Hinweise, Vermittlung von Kontakten zu anderen teilnehmenden Personen oder schlicht, das aktive Zuhören der eigenen Überlegungen und Abwägungen waren sehr hilfreich.
Nachdem die Entscheidung nach langem hin und her gefallen war, die überschaubaren Formalitäten erledigt sowie das Hotel und die Flüge gebucht waren, war ich voller Vorfreude, zugleich auch ein wenig mit einer gewissen Anspannung, auf den Austausch in Portugal.
Begrüßung an der Universidade Aberta
Am ersten Tag wurden wir an der Universidade Aberta herzlich begrüßt. Uns wurden zunächst einige nützliche Informationen zur Stadt gegeben sowie das Programm in der bevorstehenden StaffWeek im Detail erörtert. In der anschließenden, ungezwungenen Kennlernrunde, bei der sich jeder der teilnehmenden Personen vorstellen durfte, fiel die letzte Nervosität bei den meisten von uns weg und die Neugier wuchs. Schnell wurde klar, dass nicht nur die anstehenden Themenfelder, aber auch die Erfahrungen der einzelnen Personen aus den Ländern Deutschland, Estland, Luxemburg, Portugal, Rumänien und Spanien eine interessante und intensive Woche versprachen.
Mein Tipp: Am ersten Tag wurde von der Universidade Aberta ein gemeinsames Mittagessen organisiert – natürlich auf freiwilliger Basis, aber sehr empfehlenswert solche Angebote wahrzunehmen. Es findet meist (noch) kein dienstlicher Austausch statt, dafür bekommt man nicht nur weitere wertvolle Tipps für die bevorstehenden Tage, sondern auch einen besseren Zugang zu allen Personen, mit denen man die StaffWeek verbringt.
Zahlreiche Eindrücke von der Universidade Aberta
Die darauffolgenden Tage waren geprägt von einigen Rundgängen, unterschiedlichen Präsentationen und vor allem zahlreichen gegenseitigen Fragen und Anregungen. Verschiedene Organisationseinheiten der Universidade Aberta haben uns interessante Einblicke in deren alltäglichen Arbeitsabläufen und besondere Projekte gewährt, u.a. wurden das Qualitätskonzept in der Lehre, die Produktionsunterstützung für das Lehrpersonal und administrative Besonderheiten der Studierendenverwaltung vorgestellt. Für mich persönlich war die Vorstellung der sog. Local Learning Centers sehr interessant, denn diese entsprechend den Regional- und Studienzentren an der FernUniversität in Hagen, die im meinen Arbeitsbereich fallen. Ernüchternd war es zwar, dass der Aufgabenbereich fast identisch mit dem Angebot unserer Zentren ist, dennoch gestaltete sich der Erfahrungsaustausch beispielsweise zur Akzeptanz durch die Studierenden und den Lehrenden einer solchen landesweiten Infrastruktur für Präsenzbetreuung der Fernstudierenden als sehr wertvoll. Ein meines Erachtens besonderes Highlight im vorbereiteten Programm, war die Austauschrunde mit einer Professorin der Universidade Aberta, die sehr authentisch und offen über verschiedenste Herausforderungen und Besonderheiten in der Fernlehre berichtete und mit zahlreichen Praxisbeispielen untermauerte.
Mein Tipp: Sich auch in Austauschrunden dazusetzen, die sich mit Themen auseinandersetzen, die nicht unbedingt einen direkten Bezug zu eigenem Aufgabenspektrum haben.
Erfahrungsaustausch und internationale Kontakte
Am letzten Tag stand auf dem Programm neben einigen letzten Informationen über die Universidade Aberta, beispielsweise zur Medienproduktion für eBooks und für das Fernsehen, auch genügend Zeit für den Abschluss der StaffWeek. Eine sehr gute Gelegenheit die eigenen Eindrücke und zahlreichen Diskussionen der letzten Tage bewusst Revue passieren zu lassen und dabei noch unbeantwortet Fragen zu klären. Zusammengefasst kann ich für mich persönlich festhalten, dass es eine sowohl beruflich als auch persönlich bereichernde Woche war – andere Perspektiven einzunehmen und wertvolle Erfahrungen zu hören, und zugleich Menschen aus anderen Ländern und mit anderen soziokulturellen Prägungen kennenzulernen und Kontakte für die Zukunft zu knüpfen.
Mein Tipp: Nutzt unbedingt die Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung, die uns im Rahmen des Erasmus-Austausches erfreulicherweise gegeben sind.