Pressemeldung
Hagen, 26.09.2005. Über eintausend E-Learning-Experten aus Deutschland, Österreich und Schweiz wurden zu Trends, Anwendungsgebieten und Herausforderungen im Bereich Mobile Learning gefragt. Die vom Mobile Education Center of Excellence an der FernUniversität in Hagen durchgeführte Befragung brachte zahlreiche ernüchternde, aber auch hoffnungsvolle Erkenntnisse über das Lernen auf dem Handy.
Gut zwei Drittel der Befragten sind persönlich der Überzeugung, dass sich in den kommenden Jahren das Thema Mobile Learning als (sehr) wichtig erweisen wird. Jedoch wird eher erwartet, dass diese Lernform im beruflichen Umfeld Einzug hält; 80 % der Befragten sind der Ansicht, dass mobile Endgeräte auf längere Sicht unterstützend im Rahmen des Lernens für den Beruf zum Einsatz kommen.
Nach Angaben von über 90 % der Experten ist zeit- und ortsunabhängiges Lernen der größte Vorteil von Mobile Learning. Außerdem kann der Lernende beim Lernen mit mobilen Endgeräten sein Lerntempo individuell steuern – eine Möglichkeit, die von 79 % als vorteilhaft empfunden wird. Insbesondere die mit dem mobilen Endgerät verbundene Flexibilität wurde von den Experten hervorgehoben. Dieses Medium ist in der Regel immer verfügbar, so dass aktuelle Infos und Lerninhalte jederzeit abrufbar sind. Vor dem Hintergrund, dass das mobile Endgerät handlich ist und fast überall zur Verfügung steht, wird insbesondere das repetitive Lernen – z. B. beim Lernen von Sprachen – begünstigt, weil der Lernende kurze Lernphasen zur intensiven Wiederholung des gesamtes (Lern-)Stoffs nutzen kann.
Die größte Hemmnis für Mobile Learning wird von 71 % der Befragten in der notwendigen Selbstdisziplin beim Lernen mit mobilen Endgeräten gesehen. Dabei sehen 55 % von ihnen die Notwendigkeit für die Lernenden sich im Umgang mit diesem Medium vertraut zu machen als Vorraussetzung, um mobile Lernangebote überhaupt nutzen zu können. Weiterhin wurden mehrfach die viel zu kleinen Displays bemängelt, die zu wenig Platz für die Darstellung der Inhalte bieten. Aber auch die kleinen Knöpfe am Handy und die kleine Tastatur am Personal Digital Assistent (PDA) sind nur wenig komfortabel in der Nutzung und bieten nur begrenzte Eingabemöglichkeiten.
Die Befragung hat gezeigt, dass unter bestimmten Voraussetzungen und in bestimmten Bereichen mobile Lernangebote nicht nur denkbar, sondern auch lernfördernd sind. Das Lernen an jedem Ort und zu jeder Zeit kann eine wertvolle Ergänzung, nicht aber der Ersatz für das bisher bekannte Lernen sein. Mit fallenden Kosten und der fortschreitenden technologischen Entwicklung wird es sowohl für Lernende als auch für Bildungsanbieter zunehmend attraktiv, mobile Lernangebote ins Auge zu fassen. Interessierte können kostenlos die Zusammenfassung der Ergebnisse per Mail anfordern: maciej.kuszpa [at] fernuni-hagen.de.
Über das Mobile Education Center of Excellence
Bereits seit 2002 werden im Rahmen des Forschungsvorhabens „Mobile Education Center of Excellence“ (www.mobile-education.de) an der FernUniversität in Hagen (www.fernuni-hagen.de/scherm), in Zusammenarbeit mit der Peperoni Mobile & Internet Software GmbH (www.peperoni.de) die vielfältigen Erkenntnisse und Erfahrungen aus einzelnen Pilotvorhaben und Verbundprojekten im Bereich des Mobile Learning diskutiert und dokumentiert. Das Interesse gilt sowohl technologischen als auch didaktisch-methodischen Aspekten der unterschiedlichen Lehr- und Lernformen mit mobilen Endgeräten wie Mobiltelefonen, Smartphones und PDA.
Weitere Informationen
FernUniversität in Hagen, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft,
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation und Planung
Dipl.-Kfm. Maciej Kuszpa
Anschrift: Profilstr. 8, D-58097 Hagen