Mobile Apps fressen das Mobile Internet
Der heutige Mobile Monday in Düsseldorf hört sich mit dem Titel „Mobile Apps eats Mobile Web“ hört sich nicht nur spannend, sondern auch ein wenig bedrohlich an, da wir bei Peperoni doch schon seit über zehn Jahre mit unseren browser-basierten Lösungen auf das mobile Internet setzen – soll der Spaß etwa vorüber sein. Diese Veranstaltung war mit rund 140 Teilnehmern sehr gut besucht und diesmal ein wenig anders organisiert; statt eine Vortragsreihe gab es den ganzen Abend eine Podiumsdiskussion mit Markus Kucborski (Vodafone), Michael von Roeder (Icon Mobile), Jörg Ruwe (Sevenval), Torsten Schollmayer (Sapient Nitro) und Marius Mueller-Minde (netbiscuits). Obwohl es schon ein wenig aufgrund des jeweils beruflichen Hintergrunds vorhersehbar war, wer welche Meinung zu diesem Thema hat, entstand eine sehr informative und unterhaltsame Diskussion, an der später auch sich die Zuhörer rege beteiligt haben.
Gründe für den schnellen Wachstum von Apps
Für die zunehmende Verbreitung von Apps wurde vor allem die „reichere“ Funktionalität der Anwendungen hervorgehoben. Andere argumentierten, dass man mit einem App sofort das hat, was man haben möchte, was mich jedoch ein wenig verwundert, da es sich doch z.B. auf einem iPhone eigentlich um nichts anderes handelt, als eine Favoritenlisten an seinen Apps, d.h. genauso kann man sich auf seinem „Desktop“ einen Link zu einer mobilen Seite ablegen. Torsten hat zudem von einer kleinen Umfrage berichtet und interessant war es zu erfahren, dass als Vorteil zum einen die reichere Funktionalität und zum anderen die Schnelligkeit die gewünschten Informationen/Services zu finden, bei beide Gruppen hervorgehoben wurden, d.h. man kann wohl nicht pauschal Vor- und Nachteile der einen und der anderen Seite herausarbeiten, sondern diese werden von beiden Nutzergruppen teilweise gleich gesehen, obwohl verschiedene Arten der Anwendungen genutzt werden.
Im Podium wurde der größte Vorteil browserbasierter Lösung bzw. mobiler Webservices dagegen, die Möglichkeit mit weniger Entwicklungsaufwand die Massen zu erreichen, gesehen. Problematisch für die mobilen Websites wurden allerdings die „schwierige“ Abrechnungsmöglichkeiten genannt, was mit Apps einfacher umzusetzen ist. Dadurch stürzen sich viele Entwickler (insbesondere Verlage) auf die Apps, weil sie eine Geldquelle sehen. Darüber hinaus wurde für beide Seiten das Problem identifiziert, dass man als Anbieter leicht gefunden werden möchte, was in den vielen AppStores – mit zunehmender Anzahl von verfügbaren Apps – im Laufe der Zeit auch zu einer immer größeren Herausforderung wird.
Klickibunti sind auf dem Vormarsch, aber noch nicht vorne dabei
Also blieb das Fazit des Abends, dass beide Wege durchaus erfolgversprechend seien, es aber einfach an der Zielgruppe liegt, die man mit seinen Produkten/Diensten ansprechen möchte, ob man sich für Apps oder Websites als Anbieter entscheidet. Allerdings war man sich auch einig, dass tendenziell die mobile Website eine größere Verbreitung als die „Klickibunti“-Apps – sowohl vom Angebot als auch von der Nutzung – erfahren werden, d.h. die Veranstaltung müsste eher „Mobile Web eats Mobile Apps“ heißen und damit liegen wir seit 10 Jahren noch im Trend; „mobile browser based services rock“ 🙂